Eigentlich kann einen VfB Fan ein schlechter Saisonstart nicht mehr schocken. Wir sind es gewohnt zum Auftakt daheim gegen Köln, in Berlin oder sonstwo einfach zu verlieren. In der Regel nicht nur das erste Spiel, es folgen wenige Punkte danach. Ohne zu suchen, der letzte erfolgreiche Auftakt in der Bundesliga dürfte das 3:0 gegen Schalke gewesen sein. Unter Bruno Labbadia.
Diese Saison sollte mal wieder alles anders sein. Frühe sinnvolle Neuverpflichtungen, wir hatten Ruhe im Verein und es gab wieder ein zartes Pflänzchen namens Hoffnung. Aber der VfB wäre nicht der VfB, wenn man die ersten Spiele nicht trotzdem in den Sand setzen würde. Die Jahre zuvor hatten die Trainer immer eine, sehr berechtigte, Ausrede parat. Der Kader war nicht komplett, im Trainingslager fehlte noch die Hälfte, die letzten Verpflichtungen kamen kurz vor Ende der Transferphase – wie soll sich die Mannschaft da einspielen, wie soll man da taktische Kniffe üben. Das alles kann nun Korkut nicht behaupten, meinte aber, dass das taktische noch in der nächsten Zeit während der Saison kommt.
Neben den offensichtlichen spielerischen Problemen – es gab keine Lösung wie man gegen defensive Rostocker spielt oder wie man zu halbwegs zwingenden Chancen in Mainz kommt – wird die zentrale Frage nach der Stimmung im Team sein und ob bei Korkut wirklich das Leistungsprinzip gilt. Die hohe Qualität sollte dazu dienen, um die Plätze in der Startelf zu kämpfen – diese dürfen dann halt nicht dauerhaft und vielleicht unberechtigt belegt sein.
Do your job, Tayfun.