Habe ich Reschke für seine Transfers kritisiert: Ja. Habe ich Reschke für seine Interviews und Äußerungen in der Luft zerrissen: Ja. Kann ich meine Meinung ändern und ein kleines bisschen Abbitte leisten: Ja.
Kurz vor Saisonbeginn kann man endlich mal wieder beruhigt auf den Kader des VfB Stuttgart schauen. Die ersten Neuverpflichtungen wurden Ende letzter Saison getätigt, und zum Trainingsbeginn hatte Tayfun Korkut quasi den kompletten Kader. Dazu macht der Kader auch einen richtig guten Eindruck. Eine gesunde Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern mit viel Potential. Spielerisch, aber auch in Hinblick später mit einem dicken Plus verkauft zu werden. Darauf bleibt ein Verein wie der VfB einfach angewiesen, um weiter voranzukommen – ausgliedern ist ja nicht immer. Wie gut der Kader wirklich ist, ob das auf dem Platz funktioniert, ob die Spieler harmonieren und ein Team werden, wie mit Härtefällen die nicht spielen umgegangen wird, das wird die Saison zeigen.
Richtig den Hut ziehen vor Reschke – dafür ist es mir noch ein bisschen zu früh – denn ob ein Konzept aufgeht, das sieht man erst in zwei bis drei Jahren. Das Risiko viel Geld in ältere Spieler zu stecken, die gegebenenfalls jüngeren Spielern den Platz blockieren sehe ich immer noch. Generell bleibt: An dem aktuellen Kader gibt es wenig auszusetzen. Fairerweise muss man sagen, im Gegensatz zu seinen Vorgängern hatte Reschke früh Planungssicherheit und mehr Geld zur Verfügung als Bobic und Dutt zusammen.
Korkut ist nun am Zug daraus das Beste zu machen.