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Hauen und Stechen. Teil 1893.

Heute (Donnerstag, der 24. November 2022) soll wohl der Tag der Entscheidung sein. Der VfB, in Person von Alex Wehrle möchte mit Sven Mislintat über die Verlängerung des Vertrages das Ende der Zusammenarbeit sprechen. Sind wir ehrlich, eine Verlängerung würde uns alle mittlerweile überraschen. Die Zeichen stehen auf Abschied. Um die „keine Person ist größer als der VfB“ Schreier gleich mal ruhig zu stellen, natürlich ist das keine Person. Kein Sven Mislintat, aber auch kein Alex Wehrle und kein Claus Vogt. Der aktuelle Sportdirektor ist natürlich nicht ohne Fehl und Tadel, da brauchen wir nur auf unsere Abwehr schauen, dann merkt man, dass der Kader nicht ganz optimal ist. Kritikpunkte sind immer erlaubt, fairerweise sollte man aber auch auf alle anderen positiven Punkte schauen.

Und – fun fact – dabei hilft es nicht in bester Milchmädchenrechnungmanier eine Zahl in den Raum zu werfen, dass ein Großteil des Transferüberschusses mit Spielern erzielt wurde, die vor der Zeit von Mislintat verpflichtet worden sind. Gut, wir können ja nicht ernsthaft damit rechnen, dass einer der ner ne PR-Kampagne mit unerlaubt erhaltenen Mitgliederdaten geführt hat, sich a) mit Fußball auskennt und b) irgendeine Form der Moral kennen würde, Zahlen wild in den Raum zu werfen. Die Zahl berücksichtigt natürlich überhaupt nicht, dass einige Transfers ohne Vertragsverlängerung und Glauben an die Spieler überhaupt keine Ablöse oder eine deutlich geringere Ablöse erwirtschaftet hätten. Im aktuellen Kader gibt es gerade auch noch Spieler, die die bezahlte Ablösesumme um ein deutliches überschreiten würden. Ja, natürlich auch enige, wo es überhaupt nicht geklappt hat, wie Faghir. Aber hey, ist natürlich der erste Sportdirektor bei dem nicht jeder Transfer gesessen hat.

Wie schon lange von einer gewissen Seite an dem Stuhl von Sven Mislintat gesägt wird, ist nicht mehr feierlich. Entschuldigung. Gegipfelt ist das Ganze dann in der Pressekonferenz mit der Vorstellung von Khedira, Lahm und Gentner. Ist das professionell? Ist das eine Basis für eine weitere Zusammenarbeit? Nein, auch wenn eine Pressemitteilung von Wehrle, die Wogen glätten sollte. Und der Verein? Ich bin schwer enttäuscht von den handelnden Personen: ihr habt nicht den Mut euch hinzustellen und zu sagen „wir können uns eine weitere Zusammenarbeit mit Sven nicht vorstellen“, da wird in die Kameras gelacht und hintenrum der Sportdirektor schlecht geschrieben und geredet. Spielt man so mit offenen Karten? Ist das Integrität im Fußball? Was ist euer Ziel, alles mit Personen, die euch gut gestimmt sind zu besetzen? Also quasi Dietrich 2.0? Sieht so konstruktive Zusammenarbeit aus?

Muss ich als Sportdirektor zur Bild rennen? Nein, muss ich auch nicht. Mislintat möchte ich da aber zu Gute halten, dass er ziemlich alleine beim VfB dastehen dürfte und wenig andere Optionen hat, noch für Gehör zu sorgen.

Versuchen wir die Bilanz neutral zu betrachten. Aufgestiegen, eine erste Bundesligasaison richtig gut abgeschlossen, die auch Spaß am Fußball gemacht hat, zweite Saison mit Ach und Krach die Klasse gehalten und nun schon wieder Platz 16. Ausbaufähig. Aber dem VfB wurde finanziell durch Transferüberschüsse der Arsch gerettet, Saison auf Saison. Das, wie der von mir schön geschätzte Phil im PodCannstatt ausführte, der VfB viel zu hohe Personalkosten hat und die AG wenig dagegen unternimmt, sogar noch externe Berater und Gentner einstellt, ist nochmal ein anderes Thema. Mit Finanzen kennt sich Wehrle glaub ich nicht so gut aus, hört und liest man aus Köln.

Die Messe ist wohl gelesen, aber lieber VfB (AG und Verein), das was ihr hier an Ego- und Machtspielen abzieht spottet jeder Beschreibung, ich habe euch satt. Ich sehe aktuell keine Alternative, außer die Weiterbeschäftigung von Sven Mislintat. Ein Nachfolger der so viel Expertise, Einsatz und Wissen mit einbringen kann und wird? Bleibt mir weg. Menschlich ist er schwierg? Dann schaut doch bitte mal in den Spiegel. Ich verspreche euch eines: es wird sehr ungemütlich für euch bei einer Trennung, da könnt ihr dann noch so freundlich in die Kamera lächeln und „der VfB steht über allem“ von euch geben. Es glaubt euch schon lange niemand mehr. Es geht nur um euch, um euer Ego, eure Macht und natürlich auch das liebe Geld.

5 Kommentare

  1. Danke für den Super Artikel,
    Für mich liegt die Schuld alleine bei unseren Präsidenten.
    Er hat jetzt das was er immer wollte nur wohl gesonnene Leute um sich.

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