Es war angerichtet, für ein klassisches 0:2. Der Gegner führte 1:0 zur Halbzeit, von dem VfB war – vorsichtig gesagt – nichts zu sehen. Keine Bewegung, kein Tempo, in der Anfangsphase der Versuch etwas Fußball zu spielen. Also ein typischer Auftritt für den VfB in der Saison 2018/19. Fehlte nur noch das kurzzeitige Aufbäumen nach der Halbzeit und dann das 0:2. So sah es das Drehbuch vor.
Nur scheinte Weinzierl in der Halbzeitpause etwas anderes geplant zu haben. Was auch immer er der Mannschaft gesagt hatte, es zeigte Wirkung. Spätestens ab der 56. Minute, als Donis auf den Platz kam. Auf einmal regte sich die Mannschaft, es wurde Fußball gekämpft, es wurde gegrätscht, die Gegner wurden angelaufen – alles das was viele Fans seit Wochen erwarten. Das Gefühl, man will sich hier gegen die Niederlage, ja gegen den drohenden Abstieg stemmen. Und dazu, es wurde auch wirklich Fußball gespielt. Beide Tore durch Gomez und auch die Großchance von Akolo waren wirklich herausgespielte Chancen. Kein Zufallsprodukt, nein wirklich schön anzusehende Spielzüge. Das Gomez seinen Torriecher wieder fand – ein schöner und wichtiger Nebeneffekt.
Und der VfB ab der 56. Minute gibt mir Hoffnung, dass wir die Kurve noch bekommen werden. Vermutlich wird aus Gonzalez nie der Torjäger, aber wie er Gomez eingesetzt hat, war spitze, Insua war gefühlt unermüdlich, Kempf eine Bank in der Abwehr, Ascacibar der Laufdistanz-Meister, Zieler ein sicherer Rückhalt, Donis ein belebendes Element. Und nur so geht es – als Mannschaft.
Ab jetzt bitte nur noch den VfB ab der 56. Minute.