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VfB doing VfB things

Ja, das ist erst einmal keine wirkliche Neuigkeit, aber es ist erstaunlich, wie es der VfB immer wieder schafft, irgendein Fehler oder Problem zu verursachen. Heute auf der Liste: die neuen restlichen 2.800 Dauerkarten. Also ungefähr, so ganz genaue Zahlen gab es ja nicht.

Erst einmal muss man absolut positiv anmerken, dass der VfB erkannt hatte, dass das bisherige Ticketsystem und die Warteschlange absolut nicht mehr zeitgemäß und vor allem nicht im Ansatz fair war. Daher ein Umstieg zu einem SAP System und einem wie ich finden sehr guten Ansatz: jedes Mitglied darf nur einmal in die Warteschlange. Das klingt fair und ist es auch. Erstmal zu allem was positiv lief und was es Gutes zu berichten gibt:

  • Über einen individualisierten Link konnte man auf die Ticketseite zugreifen, ein Zugreifen über ein weiteres Gerät heißt das der andere Link nicht mehr gültig ist und daher das große Problem der „ich bin mit 10 Geräten und je 3 Browsern in der Warteschlange drin“ gelöst ist
  • Einmal in der Warteschlange konnte ich erfolgreich nochmals auf den Link klicken und meine bestehende Wartenummer wurde auf das neue Gerät oder den neuen Browser übermittelt, sprich kein Verlust meines Platzes.
  • Ein Login war auch ohne Problem möglich, obwohl es ein neues System war, der Austausch der Daten hat wohl gut geklappt.
  • Bestellung und Auswahl der Tickets war super einfach, super unkompliziert inklusive Payment. Das die Bestätigungsmail länger brauchte – geschenkt.
  • Einen zweiten Link (ja, zwei Mitgliedsnummern und ja ich bin neugierig, weil Shops und Internetapplikationen mein täglich Brot sind) habe ich unangetastet im Browser gelassen. Die Wartenummer blieb erhalten und wurde immer entsprechend weniger. War weit weg davon erfolgreich zu sein. Platz 8888 war es genau, als der Verkauf geschlossen wurde.

So, das heißt generell kann man hier erstmal sagen: es funktioniert und ist auf den ersten Blick eine deutliche Verbesserung des bisherigen Shops. Nun wäre der VfB aber nicht der VfB, wenn doch alles nicht so reibungslos geklappt hätte bzw. es Punkte gibt, die man noch verbessern sollte.

Leider haben nicht alle Mitglieder eine zweite Mail mit dem Link erhalten. Der VfB hat sich dazu auch schon geäußert

Allen Mitgliedern, die ihre Einwilligung widerrufen haben, dass ihre Kontaktdaten und E-Mail-Adresse durch den VfB Stuttgart 1893 e.V. zur Zusendung von postalischer und elektronischer Werbung durch den VfB Stuttgart 1893 e.V. (z.B. Ticketvorkaufsrecht, Dunkelrot aktuell, Dunkelrote Tische) genutzt werden dürfen, durfte aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Informationen zum Vorverkauf und persönlicher Einladungslink zugesendet werden. 

vfb.de

Puh. Da stellen sich mehrere Fragen. Einerseits haben Mitglieder die erste Mail mit der Info erhalten, dass es ein neues Shopsystem gibt, aber die zweite Mail mit dem Link eben nicht. Das würde gegen die Variante sprechen, dass es am Newsletterversand hängt. Aber auch, warum kommuniziert man dies dann nicht in der ersten Mail und via Webseite und soziale Medien ganz deutlich „hey ihr müsst ein Newsletterabo haben, sonst bekommt ihr den Link nicht“. Das muss sich der VfB ankreiden lassen, genauso die Frage wieso beide Mails so kurz vor der Verkauf verschickt wurden. Also die erste Mail am Vorabend, die Mail mit dem Link in der Nacht. Das Gefühl, dass der Shop und Verkauf mit heißer Nadel gestrickt wurde, der lässt sich vermutlich nicht entkräften. Ich denke man hatte das Datum kommuniziert und wollte nicht nochmals verschieben. Im nächsten Schritt, wenn man die Einschränkung mit dem Datenschutz hat, warum stellt man den Link den Mitgliedern dann nicht im Shop zur Verfügung? Dann entfällt das Problem mit dem Versand und Mails die nicht ankommen oder im Spam landen. Was lief also nicht so gut und sollte überdacht werden:

  • Der Versand der Links per Mail war unzuverlässig. Alle Mails sind im Spam angekommen. Ich konnte in einem schnellen Check keinen SPF Eintrag für die Domain @tickets.vfb.de verschickt wurde. Der SPF Eintrag dient dazu, dass die empfangenden Mailserver überprüfen können, ob die Domain überhaupt im Namen von tickets.vfb.de verschicken darf. Ein ganz wichtiger Baustein im Schutz gegen Spams.
  • Wenn technisch möglich sollte der Link meiner Meinung nach im Shop direkt zur Verfügung gestellt werden. Es löst das Mailproblem und alle Mitglieder wissen, dass sie sich einloggen müssen, wenn mal wieder ein Verkauf startet. Das an ein Newsletterabo zu hängen muss nicht sein. Wenn sollte man unterschiedliche Optionen für Newsletter anbieten, damit man nicht gleich wieder alle Mails bekommt.
  • Leider waren das nicht die einzigen Probleme: viele Mitglieder haben berichtet, dass sie ohne Zutun aus der Warteschlange geflogen sind und von Platz 8000 auf 55000 zurückfielen, das darf natürlich überhaupt nicht passieren.
  • Andere waren im Shop, konnten aber nicht bestellen oder die Bestellung abschließen.

Für die letzten zwei Punkte kann es (leider) zig Gründe geben. Browser, Betriebssystem, WLAN, LAN, mobiles Internet, Proxy, Firewall usw. usf. Die Gründe sind vielfältig und schwer nachzuvollziehen. Welches Mitglied möchte, ich hoffe beim VfB schlägt mich niemand, kann die Informationen (Windows 11, Google Chrome Version X, …) an den Service melden – vielleicht stellt der VfB hier noch eine Mail zur Verfügung oder Kontaktmöglichkeit. Es kann bei der Fehlersuche sehr hilfreich sein. Das wichtigste ist bei einer Fehlersuche, die Reproduzierbarkeit. Je mehr Infos da zusammenkommen, vielleicht lässt sich der oder die Fehler so besser eingrenzen. Das würde allen Mitgliedern beim nächsten Verkauf helfen, wenn die Fehler behoben sind.

Der VfB und vor allem SAP ist gefordert, dass mit zum Verkauf der ersten Heimspieltickets und der Tickets für die Champions League deutlich zu optimieren. Ich bin aber ehrlich gesagt guter Dinge, dass das neue System eine Verbesserung ist und mit Anpassungen noch zu einem für uns Mitglieder gutem Shop werden kann.

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